Am 30.06.2017 fand auf dem Giffelsberg der „Hoftag Biodiversität“ statt, eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Förderung von Artenvielfalt durch Landwirt*innen. Gut Giffelsberg ist einer von 14 Leitbetrieben in Nordrhein-Westfalen und fungierte als Beispiel dafür, wie auch konventionelle landwirtschaftliche Betriebe zur Artenvielfalt beitragen können. Gemeinsam mit Caroline Flecken, Beraterin der Landwirtschaftskammer, und Matthias Schindler von der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft, präsentierte Jürgen Henschel einem bunt gemischten Publikum, unter anderem Dieter Spürck, dem Bürgermeister der Stadt Kerpen, Lösungen zur Vermehrung der Artenvielfalt und deren praktische Umsetzung und Wirkung.
Nachdem die Maßnahmen des Betriebes vorgestellt wurden, erläuterte Caroline Flecken ihre Arbeit als Beraterin der Betriebe und gab so auch anderen Interessent*innen die Möglichkeit sich ein Bild der Hilfestellung der Landwirtschaftskammer zu machen. Um die Frage des Realitätsbezuges, wie wirksam denn die Maßnahmen wohl seien, zu klären, stellte Matthias Schindler Daten der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft vor. Es haben sich zum Beispiel schon neun Fledermausarten in den geschaffenen Leitstrukturen nachweisen lassen.
Im Anschluss gab es eine von der Moderatorin Christa Gesmann geleitete Diskussion, bei der verschiedene Fragen beantwortet und mit anderen Fachkundigen aus dem Publikum diskutiert wurden. So war es manchen wichtig, einen detaillierten Überblick über die Prämien, die beispielsweise im Gegenzug zur Pflanzung eines Blühstreifens ausgestellt werden, zu bekommen. Andere hingegen zeigten mehr Interesse an der Frage, wie streng die Kontrollen seien und was im Falle einer Nichteinhaltung der Flächenmaße passieren würde. Es wurde allerdings auch Kritik geübt, dass die Prämien zu niedrig seien.
Zum Schluss gab es eine kurze Führung zu Blühstreifen am Nörvenicher Wald, am alten Bahndamm in Bergerhausen und zu den Weiden zwischen Neu-Manheim und Dorsfeld, auf denen das vom Aussterben bedrohte Glanvieh grast und eine Flugschneise für dir Bechsteinfledermaus gesetzt wurde.
Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, denn es gab Getränke und belegte Brötchen zwischendurch.